Der Arbeitgeberverband des Saarländischen Handwerks ist Interessenvertreter für rund 1.350 selbständige Handwerksbetriebe im Saarland.
Die Delegierten des Vorstandsrates unseres Verbandes diskutierten in ihrer gestrigen Versammlung in Merzig intensiv die Frage, wie man Jugendliche für eine Ausbildung im Handwerk interessieren könne.
Das bekannte Phänomen der „Glorifizierung“ nahezu jeder akademischen Ausbildung durch Eltern und Gesellschaft ist nur ein Faktor. Blind für andere Lebenswege, die nicht nur individuell passender und damit beglückender, sondern auch finanziell interessanter sein können, verfolgt der Mainstream unverdrossen das nicht mehr der Realität entsprechende und offenbar einzig glücklich machende Ideal eines finanziell immer sorgenfreien und gesellschaftlich stets anerkannten Akademikers.
Dieser Entwicklung kommt zugute, dass es eklatant an eigenen positiven haptischen Erlebnissen der Kinder und Jugendlichen fehlt. War es früher gang und gäbe, im Spiel mit anderen, in der Freizeit aber auch im Alltag motorischen Herausforderungen zu begegnen, die mit Geschicklichkeit gemeistert werden konnten und auch wurden, so verdrängt die so hoch gelobte virtuelle Welt die tatsächlichen Erfahrungen. Man nimmt den Kindern und Jugendlichen reale Erlebnisse, wie das kreative Schaffen mit den Händen, das Tüfteln an Lösungen unter Einsatz der Hände, das haptische Tasten und Erfühlen der Welt. Trotz der eindeutigen Studienlage, wonach die motorische Entwicklung bei Kindern immer mehr nachlässt, wird ignoriert, dass motorische Fähigkeiten und Fertigkeiten für Kinder und deren Entwicklung enorm wichtig sind. Auch das Arbeiten mit den Händen ist wichtiger Bestandteil der Entwicklung. Es ist höchste Zeit für einen Kurswechsel mit voller Kraft.
Der Arbeitgeberverband verabschiedete am 15. April 2024 daher diese Resolution.